In den letzten Jahren haben sich ETFs zu einer für Privatanleger spannenden Konstante im Investment entwickelt. Aber, was ist eigentlich ein ETF und warum erfreuen sie sich so großer Beliebtheit?
Mit ETFs passiv investieren
Fangen wir mit dem Basis-Wissen an: Wofür steht „ETF“?
„ETF“ ist eine englische Abkürzung und steht für Exchange Traded Funds. Im deutschsprachigen Raum heißen diese Fonds auch börsengehandelte Fonds. Wertpapiere also, die an der Börse gekauft und veräußert werden.
Ursprünglich wurden sowohl aktiv, als auch passiv gemanagte Wertpapierfonds als ETFs bezeichnet. Doch mittlerweile bezieht sich die Definition von ETFs nur noch auf Fonds, die passiv investieren. Bei denen sitzt kein:e Fondsmanager:in „im Hintergrund“, der die Fonds je nach Kursverlauf neu zusammenstellt und damit ihren Wert bestimmt. Stattdessen bilden die passiven Fonds, oder eben ETFs, den Kursverlauf eines ausgesuchten Börsenindex passiv nach. Dabei profitieren sie – vor allen Dingen langfristig – vom sogenannten Cost-Average-Effekt.
Dieser Durchschnittskosteneffekt geht mit der ETF Definition einher, vor allem bei einem Sparplan. Wenn du über mehrere Jahre eine gleich bleibende Monatssparrate in deinen ETF-Sparplan oder deine Sparpläne einzahlst, erhältst du trotz Kursschwankungen im Durchschnitt kostengünstigere Anteile an deinem Fonds.
Durch das passive Investieren mit ETFs gleichen Indexpeaks, bei denen deine bereits erworbenen Fondsanteile mehr wert sind und zu erwerbende Anteile teurer, Kursverluste, während derer deine Anteile weniger wert sind und zu erwerbende Anteile günstiger, immer wieder aus. Am Ende der Laufzeit deines Sparplans gehst du im Schnitt deshalb immer mit Gewinn heraus.
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Welche Eigenschaften haben ETFs noch?
Also, was ist eigentlich ein ETF in der Kurzfassung? Börsengehandelte, passive Wertpapierfonds, die einen Index deiner Wahl – etwa den DAX oder den MSCI World – nachbilden. Welche Eigenschaften und Funktionen ETFs noch haben und was das für dich als Anlegerin bedeutet, zeigen wir dir jetzt.
Ein Exchange Traded Funds hat einige Merkmale, die ihn von anderen Finanzprodukten unterscheiden:
- Durch ihre passive Indexabbildung sind ETFs nicht so volatil wie etwa Aktienfonds. Das bedeutet, das Verlustrisiko ist geringer.
- ETFs sind flexibler, als andere Geldanlagen. Du kannst sie selbst zusammenstellen – ein besonders wichtige Eigenschaft, wenn du etwa nur nachhaltig investieren willst. Vor allen Dingen aber kannst Du die Besparung von ETFs an deinen Lifestyle anpassen. Du kannst sie z.B. aussetzen oder die Sparrate verändern. Denn da ETFs an Börse gehandelt werden, können sie schnell gekauft und verkauft werden.
- Ein weitere Eigenschaft von ETFs ist ihre Transparenz. Eine der 3 goldenen Investmentregeln lautet – diversifiziere dein Portfolio. Bei ETFs weißt du nicht nur ganz genau, worin du investierst, du kannst auch ihren tagesaktuellen Wert nachvollziehen. Ein Blick auf den Referenz-Index genügt, um zu sehen, welche Titel dein ETF hält und wie der Kursverlauf ist.
- Im Gegensatz zu aktiv gemanagten Fonds, sind ETFs vergleichsweise günstig. Vorteil für dich ist das passive Investieren mit ETFs – das Management durch die Fondsgesellschaft fällt weg. Dadurch sparst du Gebühren und Verwaltungskosten.
Kurze Zusammenfassung: Wenn du dein Geld langfristig investieren, direkt und kostengünstig die Wertentwicklung unterschiedlicher Indizes sehen und dazu flexibel über deine Anlagen verfügen willst, könnten ETFs das Richtige sein. Egal, ob du einmalig oder regelmäßig investieren möchtest.
Und, wie funktioniert ein ETF genau?
Nachdem wir dir jetzt eine umfassende ETF-Definition gegeben haben, stellst du dir bestimmt die Frage: Wie funktioniert ein ETF?
ETFs investieren automatisch in die gleichen Unternehmen wie ein zugrundeliegender Index. Am folgenden Beispiel kannst du sehen, was das konkret bedeutet und warum sich diese Geldanlage für dich lohnen könnte:
Generell kann zu jedem Index, egal ob für Aktien, Anleihen oder Rohstoffe, ein ETF aufgesetzt werden. Aber sagen wir, du legst dein Geld in einem ETF an, der den DAX, also den deutschen Aktienindex, nachbildet. Dieser Aktienindex wird von den 30 größten deutschen Unternehmen vorgegeben.
Du investierst also anteilig in den Wert all dieser börsennotierten Unternehmen. Deine Anlage wird dabei entsprechend der Indexgewichtung der jeweiligen Unternehmen aufgeteilt. Ist Unternehmen A mit 10% im DAX-Index gewichtet und Unternehmen B mit 20%, dann investiert der ETF 10% deines Investments in Unternehmen A und 20% in Unternehmen B.
Das kannst du entweder mit einer einmaligen Einlage tun oder über einen Sparplan, den du regelmäßig bedienst. Wir erklären dir gern in einem persönlichen Gespräch, welche Vor- und Nachteile das jeweilige Anlageformat birgt und ob es für dich geeignet ist. Eine Erstberatung mit unseren Anlageexpertinnen ist kostenfrei.
Übrigens: Wenn dein:e Arbeitgeber:innen dir vermögenswirksame Leistungen zugestehen, kannst du diese in ETFs einfließen lassen.
Welche ETFs gibt es?
In Deutschland sind über 1.200 ETFs gelistet. ETFs sind für Privatanleger ein vielversprechendes Instrument, um weltweit breit gestreut zu investieren. Es gibt unterschiedliche Kategorien, nach denen ETFs gebildet werden:
- Anlageklassen (z.B. Aktien, Anleihen, Rohstoffe)
- Region (z.B. Deutschland, Europa, Euro-Zone, Weltweit)
- Strategie (z.B. Nachhaltigkeit, Megatrends oder Technologie)
- Markt (z.B. entwickelte Länder oder Schwellenländer)
ETFs erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Dies spiegelt sich nicht nur in einer wachsenden Anzahl von ETFs, sondern auch in den entsprechenden Volumina wider. Eine Studie der renommierten Steinbeis-Hochschule Berlin steht der ETF-Entwicklung in Deutschland sehr positiv gegenüber:
- Die Entwicklung der letzten Jahre zeigt, dass Transparenz für Privatanleger:innen eine immer wichtigere Rolle spielt.
- Die Popularität von ETFs nimmt stetig zu, gleichermaßen wächst die Nachfrage, sowie das Angebot an ETFs. Anlegern steht somit ein immer größeres Spektrum an ETFs zur Auswahl.
- ETFs eignen sich zum Vermögensaufbau und werden verstärkt euch für die Altersvorsorge eingesetzt.
- Dachfonds und standardisierte Vermögensverwaltungen werden stärker in ETFs investieren.
Wie sicher sind ETFs im Vergleich zu anderen Geldanlagen?
Zu guter Letzt noch eine Sache. In Zeiten, in denen wir von Krisen wie Corona oder dem Russland-Ukraine-Krieg heimgesucht werden stellen wir uns eine Frage: Welche Geldanlage ist sicher? Und du willst jetzt sicher wissen, wie sicher ETFs im Vergleich zu anderen Geldanlagen sind.
Pauschal lässt sich natürlich keine Aussage über die Sicherheit treffen. Ob ein ETF eine eher sichere oder unsicherere Investition ist, kommt auch stark auf die Zusammensetzung an. Du kannst z.B. mehr Anleihen als Aktien in ein ETF aufnehmen, wodurch es sich risikoärmer gestaltet.
Allerdings können wir sagen, dass ETFs im Vergleich zur Einzelaktien sicher sind, da du nicht alles auf eine Karte setzt. Der Vorteil von ETFs ist, dass gut diversifizierst, d.h. über den Fonds in viele verschiedene Geldanlagen zahlreicher Akteure investierst. Wenn also, salopp gesagt, z.B. ein Unternehmen pleite geht, ist das nicht so schlimm, da noch viele andere in diesem Pott sind.
Dazu kommt, dass ein ETF nicht von Fondsmanager:innen betreut wird. Emotionen spielen also keine Rolle, wenn das bankrotte Unternehmen gegen einen neuen Akteur ausgetauscht wird. Und, wichtig, du kannst nicht auf unseriöse Betreuer:innen hereinfallen.
Wie sicher sind nun ETFs im Vergleich zu anderen Geldanlagen? Du willst ein Investment, das dir die Chance auf moderate Renditen gibt, aber du willst nicht von einem börsennotierten Unternehmen abhängig sein? Dann sind ETFs eine sicherere Geldanlage im Vergleich zu Kryptowährungen, Einzelaktien oder z.B. Angel Investment.