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Gaspreise explodieren: Wie kann ich der Inflation 2022 entgegenwirken?

Inflation 2022: Wie kannst du ihr entgegenwirken?

Inhaltsverzeichnis

Alles wird teurer. Diesen Satz kennen wahrscheinlich viele von ihren Großeltern. 2022 ist er so wahrheitsgetreu wie schon lange nicht mehr. Das schlägt sich in vielen Konsumgütern nieder. Die Öl-, Gas- und Getreidepreise steigen, dadurch z.B. Benzin-, Energie- und Lebensmittelkosten. Du fragst dich jetzt wahrscheinlich: Wie kann ich der Inflation entgegenwirken? Wir haben vier Tipps für dich.

Viele von uns müssen sprichwörtlich den Gürtel enger schnallen und fragen sich, was sie tun können. Vielleicht denkst du, dass noch mehr Sparen mit deiner Ausgangssituation unmöglich ist. Aber manchmal ist nicht mehr Geld, sondern nur ein Umdenken nötig. Wir zeigen dir, wie dir das gelingt und du der Inflation entgegenwirken kannst.

Was ist Inflation?

Uns ist wichtig, dass du die ökonomische Situation verstehst. Deshalb erklären wir dir kurz, was Inflation bedeutet. Wir sprechen von einer Inflation, wenn eine allgemeine Preissteigerung für Produkte und Dienstleistungen vorliegt. In einfachen Worten beschreibt sie den Wertverlust des Geldes. Das heißt de facto, dass du dir von deinem Geld weniger kaufen kannst. Vielleicht verdienst du vorübergehend immer noch gleich, der Wert deines Gehaltes aber sinkt. Das Statistische Bundesamt misst die Inflation jeden Monat anhand eines Preisindex für 750 Güter.

 

Folgende Produkte sind in dem fiktiven Warenkorb enthalten:

 

• Alltagsprodukte (wie Lebensmittel, Zeitungen und Benzin)

• Gebrauchsgüter (wie Kleidung, Computer und Waschmaschinen)

• Dienstleistungen (wie Friseur, Versicherungen und Mietzahlungen)

Du willst genaue, aktuelle Zahlen und deine persönliche Inflation mit der amtlichen Rate vergleichen? Hier geht’s zum Inflationsrechner des statistischen Bundesamts.

Jedes dieser Produkte im Warenkorb hat einen Preis, der sich mit der Zeit ändern kann. Die Europäische Zentralbank hält fest:

“Die jährliche Inflationsrate ist der Preis des gesamten Warenkorbs in einem bestimmten Monat im Vergleich zum Preis des Warenkorbs im selben Monat des Vorjahres.”

Eine Rate von unter 5% wird in der Regel als positiv betrachtet, da sie den Konsum und somit die Wirtschaft ankurbelt. Wir haben derzeit eine sehr hohe Inflationsrate (7,5 %, Stand Juni 2022). Die Löhne steigen wesentlich langsamer als die Preise, was schlecht für das Konsumverhalten ist. Die Wirtschaft geht zurück. Wir sprechen in diesem Zusammenhang von einer Rezession.

Natürlich sind diese Neuigkeiten nicht gerade beruhigend und wir verstehen, wenn du dich fragst, wie du mit dieser Situation umgehen sollst. Daher haben wir vier einfache, essentielle Tipps, wie du der Inflation entgegenwirken kannst.

Vier Tipps für die aktuelle Inflation

1. Mach dir einen neuen Haushaltsplan

Es ist immer wichtig, zu wissen, welche Ein- und Ausgaben du hast. Besonders in schwierigen Zeiten. Wir empfehlen dir, den Überblick durch eine Liste zu schaffen. Du kannst dazu einen Ein- und Ausgabenrechner nutzen. 

Vielleicht hast du einen “Aha-Moment” und siehst, dass du zu viel Geld in Restaurants oder Cafés lässt. Oder du stellst fest, dass du anstelle von Markenprodukten die günstigere Variante kaufen könntest. Es scheint banal, aber die Gegenüberstellung von ausgegebenen Kosten und Einkünften zeigt uns oft, was wir tatsächlich brauchen und was nicht. 

Du hast dir schon einen Überblick verschafft und möchtest wissen, wie du in der aktuellen Inflation sparen kannst?

2. Sparkonto

Kommen wir jetzt zu den gefürchteten Energiepreisen. Viele denken vielleicht, dass es wenig Sinn macht, in Zeiten einer Inflation Geld beiseite zu legen. Das ist teilweise richtig, da das Geld an Wert verliert. 

Trotzdem solltest du sicherstellen, dass du einen Notfallgroschen zur Verfügung hast. Dafür musst du nicht unnötig viel Geld auf einem Konto herumliegen haben. Der Betrag sollte zwei-drei Monate, wenn du angestellt und ca. sechs Monate, wenn du selbständig bist, abdecken. Wichtig ist, dass du nur im Notfall auf dieses Konto zugreifst. 

Jetzt eignet sich das Geldpolster dafür, dich nicht nur für Job- oder Einkommensverlust, sondern auch für hohe Energiepreise und Nebenkosten abzusichern. Auf einem Tagesgeldkonto kannst du Geld für kurzfristige Sparziele anlegen. 

Du machst zwar keine großen Gewinne, da aber kürzlich der Leitzins erhöht wurde, steigen nun vorerst auch die Zinsen auf andere Konten. Beachte aber, dass das eher eine kurzfristige Angelegenheit ist. Durch andere Folgen der Inflation wird sich dein Vermögen nicht besonders vermehren. Merke also: Das Tagesgeldkonto ist als Sicherheitspuffer z.B. für die anstehende hohe Gasrechnung geeignet. Eher weniger, um langfristig zu sparen.

3. Geld in ETFs mit Aktien anlegen 

Du hast bereits genug Geld angesammelt, um dich für “schlechte Zeiten” abzusichern? Super, dann bist du für anstehende Rechnungen gewappnet. Doch vielleicht fragst du dich auch: “Ist jetzt ein guter Zeitpunkt Geld anzulegen?” oder “Was wird aus meinem Ersparten?”

Sprechen wir nun über langfristige Ziele. Es ist immer noch wichtig, dass du an deine Zukunft denkst. Auch in einer Inflation. Denn stets gilt: Je früher du investierst, desto besser kannst du deine Rentenlücke schließen. 

Dabei gilt es, die aktuelle ökonomische Situation im Blick zu haben. Die Lage spricht dagegen, mehr Geld als nötig auf einem Konto anzuhäufen, da es sehr wahrscheinlich an Wert verliert. Derzeit kann es Sinn machen, über ETFs (Exchange Traded Funds) passiv in Aktien zu investieren. 

Du kannst also entweder damit starten oder dein bereits bestehendes Investment mehr auf den Aktienmarkt ausrichten, d.h. mehr Aktien darin aufnehmen. Ziel ist es, höhere Renditen zu generieren, um die Inflation zu schlagen. Da wir uns derzeit zwischen 7 und 8% (Stand Juni 2022) in Deutschland bewegen, scheint das vorerst schwierig.

Es gibt allerdings immer noch Mittel und Wege, wie man auch mit Geldanlagen der Inflation entgegenwirken kann. Der MSCI World z.B. gewann gegenüber dem Vorjahr an 9,1 Prozent (Stand Frühjahr 2022). Durch eine Investition bist du an mehr als 1.500 der größten und innovativsten Unternehmen der Welt beteiligt. Damit reduzierst langfristig Schwankungen und folgst dem Trend der Weltwirtschaft.

Wenn du dich für einen ETF entscheidest, kannst du also darüber nachdenken, z.B. den MSCI World in dein Portfolio zu integrieren.

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Überdenke deine Risikobereitschaft bei Geldanlagen. Vielleicht stehst du aber auch vor einem anderen Problem: Die hohen Schwankungen bereiten dir große Sorgen?

Wir empfehlen dir, noch einmal wirklich in dich hineinzuhören, damit du feststellst, ob du in diesen Zeiten nervös wirst und dazu tendierst, deine Geldanlagen hastig zu verkaufen oder andere unüberlegte Maßnahmen vorzunehmen. In diesem Fall raten wir dir dringend dazu, deine Investmentstrategie und dein Risikoprofil zu überprüfen.

Du weißt nicht, was dein Risikoprofil ist? Das kannst du in unserer Finanz-App herausfinden, wenn du dein Investitionsprofil erstellst. Jetzt HIER herunterladen! 

Generell können wir allerdings folgende Aussage treffen: Falls du gerade nachts nicht schlafen kannst, wird deine Risikobereitschaft nicht deinem aktuellen Investment entsprechen. In diesem Fall raten wir zu weniger risikoreichen Anlagen.

Du solltest also zwei Dinge beim Investieren beachten: Die wirtschaftliche Lage, aber auch deine Risikobereitschaft bei Geldanlagen. Es bringt nichts, wenn du dein Portfolio nur nach ökonomischen Vorteilen ausrichtest, dabei aber deine persönlichen Vorlieben und Ängste vernachlässigst.

4. Energie sparen im Alltag

Wenn du die Nachrichten verfolgst, dann hörst du das sicher nicht zum ersten Mal. Unser Wirtschaftsminister Habeck sagte bereits “Wer Putin schaden will, spart Energie.”2 Egal ob deine Motivation ist, kollektiv dem Krieg entgegenzuwirken oder am Ende des Monats mehr auf der hohen Kante zu haben – Energie sparen im Alltag lohnt sich für deinen Geldbeutel, die Wirtschaft und natürlich die Umwelt.

Vielleicht hast du durch deinen Haushaltsplan gesehen, dass du mehr auf dein Auto verzichten könntest. Denke darüber nach, ob du Erledigungen oder den Weg zur Arbeit zu Fuß oder mit dem Fahrrad erledigen kannst. Falls du dein Auto brauchst, dann versuche das Tempo zu reduzieren. Du kannst deinen Benzinverbrauch eindämmen, indem du 120 anstatt 170 km/h auf der Autobahn fährst. 

Dein Stromanbieter erhöht die Preise? Mach den Check und vergleiche. Eventuell kannst du von einem Wechsel profitieren. Dann ist da noch das Thema Gas durch Heizkosten sparen. Es kommt auf richtiges Heizen im Winter an. Von vielen wird der kalte Winter gefürchtet. Du musst die Heizung ja nicht gleich ganz ausschalten. Damit steigt nur die Schimmelgefahr. Es sollte reichen, die Raumtemperatur auf maximal 19 Grad zu senken.

Ruhe bewahren

Wir verstehen, dass die uns bevorstehenden Zeiten besorgniserregend, da relativ ungewiss, sind. Einem Leitsatz kannst du wie in vielen anderen Krisen auch folgen: Versuche, die Ruhe zu bewahren. Das gilt besonders für deine Geldanlagen. Herum experimentieren bringt nicht viel und führt im schlimmsten Fall zu hohen Verlusten.

Handle lieber mit Bedacht und versuche die Lage relativ unemotional anzugehen.

Unsere Tipps können dir dabei als Unterstützung dienen. Die Geschichte zeigt, in unserer Wirtschaft gibt es immer ein Auf und Ab. Historisch gesehen hat sich der Markt allerdings immer wieder erholt. Versuche deshalb, die Füße still zu halten und abzuwarten.

Der bereits verstorbene Börsenexperte Andre Kostolany sagte einmal:

“Gehen Sie an die Börse und stecken Sie Ihr Geld in Aktien. Dazu kaufen Sie sich in einer Apotheke eine große Dosis Schlaftabletten. Nach vielen Jahren wachen sie als reicher Mann auf.” Das “Mann” können wir getrost streichen. Du musst auch nicht zwingend nur in Aktien investieren. An der Haupt-Message kannst du dich allerdings auch heute noch orientieren: Lass dein Geld ruhen. Auch und besonders in Krisenzeiten.

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